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17 Aug 10

AND AND AND / Veranstaltung 3 / Diskussion „Zeitgenössische Kunstinstitutionen im post-sowjetischen Kontext“ / Eriwan, Armenien / 17. August 2010

AND AND AND ist eine Künstlerinitiative, die die Zeit bis zur dOCUMENTA (13) im Jahr 2012 nutzen wird, um gemeinsam mit anderen KünstlerInnen und Gruppen aus der ganzen Welt die Rolle von Kunst und Kultur in der heutigen Zeit zu untersuchen. Die so entstehende Serie künstlerischer Interventionen und Ereignisse ist Teil der dOCUMENTA (13). Sie leistet eine Bestandsaufnahme unterschiedlichster zeitgenössischer Positionen und bietet verschiedene Anknüpfungspunkte für eine Auseinandersetzung.

Für die dritte Veranstaltung von AND AND AND dient die Stadt Eriwan als Plattform für eine Diskussion, die die Situation zeitgenössischer Kunst und ihrer Institutionen im post-sowjetischen Kontext verhandeln soll. Courtesy: AND AND AND

Zum fünften Mal wird auch in diesen Sommer die armenische Abteilung der International Association of Art Critics (AICA-Armenia) ihre Sommerseminare für Kunstkuratoren abhalten. Die diesjährige Veranstaltung trägt den Titel 'Aesthetic Communities and Contextual Translation of Communal Art´. Sie fragt nach den sich verändernden Bedingungen künstlerischer Arbeit, indem sie sich der „Restbestände“ der sowjetischen Hinterlassenschaften und des zeitgenössischen post-sowjetischen Kontextes als Hintergrund für ihre Untersuchungen bedient.

Der Zerfall der sozialistischen Länder und der Sowjetunion hat massive Veränderungen zur Folge gehabt, die noch in vollem Gange sind. In den Augen von AND AND AND sind die „bonbonfarbenen Revolutionen, durchsetzt mit wachsenden fabrizierten Konflikten, die extremsten Manifestationen dieser Auseinandersetzungen und Uneinigkeiten, die ein immanenter Bestandteil dieser Prozesse bleiben werden. In jedem dieser Länder haben die Versuche, - oftmals basierend auf der jeweiligen nationalen Identität – Geschichte wie Zukunft neu zu formulieren, dazu geführt, dass die Kultur zu einem zentralen Entscheidungsmoment auf ihren Schlachtfeldern geworden ist." Solche Projektionen haben eine Veränderung des Curriculums, ja eine Veränderung der Produktions- und Rezeptionsbedingungen künstlerischer Praktiken und manchmal auch die Konstruktion neuer Kunstinstitutionen zur Folge gehabt.

Ausgehend von diesen umfassenden, die jeweiligen Veränderungen betreffenden Fragestellungen, andererseits von dem spezifischen Fokus des diesjährigen Sommerseminars hat AND AND AND dazu eine Roundtable-Diskussion im Center for Contemporary Experimental Art (NPAK) in Eriwan initiiert. Diese Diskussionsrunde bezieht Künstler und Organisatoren innerhalb des armenischen Kontextes mit ein, die in den letzten Jahrzehnten versucht haben, neue Institutionen für die zeitgenössische künstlerische Praxis aufzubauen. Ihre Aktivitäten reichen von Zentren für zeitgenössische Kunst über Kunstschulen bis zu Biennalen oder weniger offiziellen Einrichtungen. Die hier verhandelten Fragestellungen sollen auch die nach der Rolle, die solche Institutionen innerhalb der aktuellen umfangreichen Umwälzungen und Auseinandersetzungen spielen - oder zumindest zu spielen versuchen, aufgreifen.

Wo hat die zeitgenössische Kunst heute ihren Ort? Was kann eine Kunstschule oder ein Zentrum für zeitgenössische Kunst in einer Stadt wie Eriwan in Armenien überhaupt ausrichten – basierend einerseits auf seiner Geschichte bzw. seinen Geschichten, seinen spezifischen Anliegen und den Auseinandersetzungen, wie sie die Gegenwart bestimmen, andererseits auf seinem Anteil an regionalen und globalen Prozessen?

Zeit / Dienstag, 17. August 2010, 18-20 Uhr
Ort / Eriwan
Land / Armenien
Location / 40° 10' 32.1600" N, 44° 31' 4.4400"E
Adresse / Armenian Center for Contemporary Experimental Art, 1/3 Pavstos Biuzand Blvd.

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