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Kabul - Bamiyan: Seminare und Vorträge

Als Teil der dOCUMENTA (13) fand eine Reihe von Workshops, Seminaren und anderen Aktivitäten in Kabul und Bamiyan statt. Unter Einbeziehung von Künstlern, Kunstkritikern und Theoretikern wurden bei diesen Veranstaltungen wichtige Fragen und Materialien, die in der Ausstellung in Kabul vom 20. Juni bis 19. Juli 2012 präsentiert wurden, diskutiert. Die Seminare wurden in Kooperation mit mehreren öffentlichen Kulturinstitutionen Afghanistans, die in den Bereichen bildende Kunst, Musik, Theater und Film aktiv sind, organisiert.

Das Seminar Art Histories in the Form of Notes im Februar 2012 beispielsweise untersuchte aus verschiedenen Perspektiven Begriffe wie Kunst, Geschichte, Tradition, Gegenwart, Experiment, Leben und Vorstellungskraft. Dabei diente die schriftliche Notiz als Mittel, einen Zustand darzustellen, in dem Begriffe, Ideen und Memoranden vorläufig und mit Betonung auf ihre Potenzialität und ihren hypothetischen Wert notiert werden. Nachfolgende Seminare widmen sich unterschiedlichen, miteinander verschränkten Bereichen künstlerischer Reflexion und Intervention, etwa: Wie kann man sich mit Sprache, Übersetzung und Vermittlung als hypothetische Schalter zwischen Verständnis und Missverständnis und als kritische Aktionen, bei denen Wahrheit permanent verhandelt wird, auseinandersetzen? Wie können die geopolitischen Kategorien der Inklusion und Ausgrenzung überwunden werden? Wie können Archive als öffentliche Orte erforscht werden? Wie können einfache Materialien des Alltags oder des Körpers eine Herangehensweise beleuchten, die unerwartete Räume für radikale Freiheit, einen höheren Grad an Emanzipation und Ermächtigung und die Erforschung von Begrifflichkeiten der Transformation und Verkörperung bietet?

Als Resultat dieser Seminare präsentierte die Ausstellung größtenteils in Afghanistan produzierte Werke, die das Publikum in einen Dialog einbezogen, bei dem es um die vielfältigen Korrespondenzen zwischen Belagerungszustand und Diaspora, Zusammenbruch und Wiederherstellung, Erinnerung und Fantasie, Vergangenheit und Zukunft ging. Sie beschwörten auch die Geschichte zweier Städte herauf – Kabul und Kassel –, die beide durch Kriege zerstört wurden und sowohl einen physischen Wiederaufbau als auch eine geistige Erneuerung benötigten. Sie wurden so zu Bühnen, auf denen unsere Gegenwart dargestellt oder überwunden wurde.

 

Vergangene Veranstaltungen

 



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