Catherine Malabou ist eine französische Philosophin. Zurzeit unterrichtet sie als Professorin im Centre for Research in Modern European Philosophy (CRMEP) an der Kingston University. Ihr Studium absolvierte sie an der École Normale Supérieure Lettres et Sciences Humaines (Fontenay-Saint-Cloud) und promovierte dann unter Jacques Derrida an der École des hautes études en sciences sociales. Ihre Dissertation wurde als Buch mit dem Titel The Future of Hegel: Temporality, Plasticity and Dialectic (Routledge, New York, 2005) verlegt.
Zentral für Malabous Philosophie ist das Konzept der »Platizität«, welches sie zu Teilen aus Hegels Arbeit wie auch aus den Medizinwissenschaften ableitet, beispielsweise der Stammzellenforschung und dem Konzept der Neuroplastizität. In ihrem Buch The New Wounded (Bayard, Paris, 2007) behandelt sie die Schnittflächen zwischen Neurowissenschaften, Psychoanalyse und Philosophie, die sie anhand des Phänomens Trauma durchdenkt. Malabou beschäftigt sich in ihren Schriften mit einer seit den letzten Jahren stets wachsenden Zahl an Themen und Gegenständen. Der Zusammenstoß mit den Erkundungen der Neurowissenschaften bedeutet für sie auch ein zunehmendes Bekenntnis zur politischen Philosophie, wie es sich besonders in Was tun mit unserem Gehirn? (Diaphanes, Zürich, 2006) und The New Wounded zeigt, ebenso wie in ihrem Buch über Feminismus Changing Difference (Polity Books, Cambridge, 2011).
Momentan verfasst sie zusammen mit Adrian Johnston ein Buch, das die Affekte bei Descartes, Spinoza und in den Neurowissenschaften zum Gegenstand hat. Darüber hinaus befindet sich ein Buch über die politische Bedeutung des Lebens im Lichte der jüngsten biologischen Entdeckungen (insbesondere Epigenetik) in der Vorbereitung. Eine letzte Arbeit wird Giorgio Agambens Konzept des »bloßen Lebens« und Michel Foucaults Gedanken über Biowaffen diskutieren und dabei das Fehlen wissenschaftlicher biologischer Definitionen dieser Begriffe sowie die politische Bedeutung eines solchen Fehlens betonen.